„Wie steht es um Ihre Ziele zum Jahreswechsel?“

Jedes Jahr setzen Menschen sich und anderen Ziele. Doch wie effektiv sind oder waren diese Ziele wirklich? Um dem Erfolg der Zielerreichung auf die Sprünge zu helfen, ist es hilfreich, die Ziele genauer unter die Lupe zu nehmen.

Häufig orientieren sich Ziele am SMART-Modell aus dem Projektmanagement oder an der Definition und Umsetzung von Zielen anhand von Objectives & Key Results (OKR)

Im Bereich des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) liegt der Fokus auf feinen Details in der Zielformulierung. Dies ist insbesondere wichtig, wenn es um Ziele der eigenen, der persönlichen Veränderung geht. Hierfür gibt es im NLP sieben Zielkriterien. In einer NLP Ausbildung kann man die konkrete Anwendung dieser erlernen.

Dies ist nützlich um seine eigenen Ziele erfolgsversprechend formulieren zu können. Diese Fähigkeit ist sowohl in der beruflichen Führung als auch im privaten Leben äußerst hilfreich. Nehmen wir ein Beispiel:

Beispiel 1: "Ich möchte nächstes Jahr erfolgreicher werden!"

Beispiel 2: "Ich möchte mich nächstes Jahr gesünder ernähren!"

Diese Beispiele verletzen mehrere Zielkriterien des NLP. Aber worin genau? Um Ziele der persönlichen Veränderung effektiv zu formulieren, sollten folgende Kriterien überprüft werden:

  • Eigener Kompetenzbereich?

    Das Ziel sollte von mir selber erreichbar sein, aktiv angegangen werden können. Quasi die Frage beantworten, was der eigene Beitrag zur Zielerreichung sein kann.

  • Ist es positiv formuliert?

    Das Ziel sollte keine Verneinung enthalten, wie zum Beispiel „denke nicht an einen rosa Elefanten“. Das Unbewusste kann Verneinungen nicht verarbeiten, somit behindern wir uns unbewusst bei einer negativen Formulierung.

  • Sind keine Vergleiche enthalten?

    Vergleiche haben eine ähnliche Wirkung wie Negationen und sind somit nicht zielführend. Wenn man mehr Selbstbewusstsein haben möchte, sollte man sich fragen, woran man oder andere das letztendlich erkennen würden. Die Antwort darauf liegt dann wieder im eigenen Kompetenzbereich und ist als Ziel geeignet.

  • Ist es situationsspezifisch, passend für den Kontext?

    Das Ziel sollte auf die Situation, also den Kontext passen. Kurze Hosen in der Oper sind prinzipiell möglich, aber ggf. nicht situationsspezifisch durchdacht. In NLP Formaten ist dies der Hinweis auf Kontextbestimmung und findet sich auch im Öko-Check wieder.

  • Ist es sinnesspezifisch konkret?

    Vage Ziele, wie zum Beispiel reich zu werden, sind nicht zielführend. Werde konkret. Je sinnesspezifischer, desto besser.

  • Hat es eine angemessene Größe?

    Die Ziele sollten so definiert sein, dass sie einen prinzipiell ermutigen den ersten Schritt zu tun. Schritt für Schritt den Elefanten in Scheiben schneiden ist hier die Devise bei großen Zielen – oder auch bei kleinen Zielen das große Ganze in den Blick nehmen.

  • Angemessener Feedbackbogen: Kann ich Erfolge zeitnah merken?

    Ein Ziel sollte so formuliert sein, dass man nach einer kurzen Zeitspanne auch ein Feedback bekommt. Zum Beispiel ist es nicht motivierend beim Abnehmen ein halbes Jahr zu fasten um dann zum ersten Mal wieder Kleidung anzuprobieren. Idealerweise ist das Ziel so formuliert, dass ich meine Erfolge zeitnah merken kann und somit meine Motivation, diese Ziele zu erreichen, fördere.

Schauen wir uns jetzt das Beispiel genauer an, entfernen Vergleiche (wie „erfolgreicher“ oder „gesünder“) und machen es situations- und sinnesspezifisch konkret. Zusätzlich ergänzen wir einen Feedbackbogen.

Optimiertes Beispiel 1: "Ich mache ab April eine NLP-Ausbildung in Braunschweig und überprüfe ab März jeden ersten Sonntag im Monat um 10 Uhr bei einem heißen Kaffee meine Ziele und deren Fortschritt."

Optimiertes Beispiel 2: „Ich koche und verköstige jeden Sonntag ein neues vegetarisches Rezept aus meinem neuen Kochbuch. Ich mache hieraus meine Best-of-Liste anhand der Kriterien Geschmackserlebnis und Einfachheit.“

Vergleichen Sie nun bitte das Ziel „Ich möchte nächstes Jahr erfolgreicher werden!“ und "Ich möchte mich nächstes Jahr gesünder ernähren!" mit den optimierten Beispielen. Spüren Sie einen Unterschied beim Lesen? Welches Ziel wirkt auf Sie aktivierender, motivierender? Woran machen Sie diesen feinen Unterschied in Ihrem Empfinden fest?

Wenn Sie mehr über das Thema NLP erfahren möchten, rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir. Ich freue mich darauf.

 

 

Referenz Zielkriterien: Alxa Mohl, Der große Zauberlehrling - Das NLP-Arbeitsbuch für Lernende und Anwender, Paderborn: Junfermann Verlag, 2000.

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